Die Sommer werden heißer, die Böden trockener – und in vielen Gemeinden gilt mittlerweile ein temporäres Verbot für das Rasensprengen. Der Grund ist klar: Trinkwasser ist kostbar, und in Dürreperioden muss es vor allem für lebenswichtige Bereiche wie Haushalte, Landwirtschaft und Feuerwehrreserven vorgehalten werden.
Doch was bedeutet das für Gartenbesitzer, die ihren Rasen vor dem Austrocknen bewahren wollen? Müssen wir auf saftig grünes Gras verzichten? Wer kreativ und nachhaltig denkt, kann auch in Trockenzeiten für ausreichend Feuchtigkeit sorgen – ganz ohne die Trinkwasserleitung zu belasten.
Warum das Rasensprengen verboten wird
Immer mehr Kommunen reagieren auf anhaltende Trockenperioden mit Bewässerungsverboten, insbesondere zur Mittagszeit oder ganztägig an besonders heißen Tagen. Hintergrund ist ein steigender Wasserverbrauch bei gleichzeitig sinkendem Grundwasserspiegel.
Rasensprenger, Pools und Gartenschläuche gelten dann als Luxus – wer sie nutzt, riskiert Verwarnungen oder Bußgelder. Für viele ist das ein Weckruf, den Umgang mit Wasser neu zu überdenken.
Nachhaltige Alternativen zum Rasensprengen mit Leitungswasser
1. Zisternen nutzen – Regenwasser speichern, wenn es fällt
Eine der effektivsten Lösungen ist der Einbau einer Zisterne. Diese unterirdischen Tanks speichern Regenwasser vom Dach und fassen – je nach Größe – mehrere tausend Liter. Über eine Tauchpumpe kann das Wasser anschließend direkt für die Gartenbewässerung genutzt werden. Das ist nicht nur legal, sondern auch kostenfrei und umweltfreundlich.
2. Wassersammelfässer – die einfache Lösung für kleinere Gärten
Auch ein klassisches Regentonnen-System erfüllt seinen Zweck. Schon mit einem 300-Liter-Fass lässt sich der Garten einige Male wässern. Besonders effizient ist es, mehrere Fässer an verschiedene Dachrinnen anzuschließen – mit Schlauchkupplungen oder kleinen Pumpen kann das gesammelte Wasser dann gezielt verteilt werden.
3. Tauchpumpen & Zeitschaltuhren – clever automatisieren
Wer seine Wasserquelle (Zisterne oder Fass) automatisiert nutzen möchte, kann auf Tauchpumpen mit Druckschalter setzen. In Kombination mit Zeitschaltuhren oder Feuchtigkeitssensoren wird der Rasen nur dann bewässert, wenn es wirklich nötig ist – und zwar bevorzugt morgens oder abends, wenn die Verdunstung gering ist.
4. Rasenroboter mit Bewässerungsfunktion
Einige moderne Rasenroboter lassen sich sogar mit integrierter Beregnung verbinden. Über Smart-Home-Systeme wird so punktgenau gewässert – per App, wetterabhängig und mit minimalem Wasserverbrauch.
Noch ein Tipp: Den Rasen stressresistenter machen
Neben der Frage „Womit?“ stellt sich auch die Frage „Wie oft?“. Wer weniger oft mäht, etwas höher stehen lässt und eventuell auf trockenheitsresistente Rasensorten umstellt, kann den Wasserbedarf deutlich senken. Auch Mulchen statt Entsorgen hilft, die Bodenfeuchte zu halten.